Rollenspiele

Was ist überhaupt ein Rollenspiel? Ein Rollenspiel ist ein Spiel, bei dem jemand in eine andere Rolle schlüpft und diese Rolle während des Spiels verkörpert. Im Laufe der Jahre haben sich sehr unterschiedliche Arten von Spielen entwickelt, die alle Rollenspiele heißen. Daher haben sich eigenständige Namen für diese Kategorien etabliert, um sie voneinander unterscheiden zu können.

Szene aus einem Pen&Paper-Rollenspiel

Pen & Paper

Unsere Website Humakt.com beschäftigt sich fast ausschließlich mit Pen & Paper Rollenspielen. Sie haben ihren Namen daher, dass die Spielenden üblicherweise Stifte und Zettel (und Würfel) für ihre Charakterblätter benutzen. Normalerweise trifft man sich in einer Gruppe von vier bis fünf Leuten bei jemandem zu Hause oder im Spielegeschäft, sitzt zusammen an einem Tisch und spielt wie bei einem Brettspiel, außer dass es kein Brett gibt, sondern alles nur im Kopf passiert.

HeroQuest: Das Regelbuch (Seite 6) beschreibt Pen & Paper Rollenspiele folgendermaßen:

„Rollenspiel verbindet Elemente des Gesellschaftsspiels mit gemeinschaftlicher Erzählung. Eine Gruppe kommt zusammen, um gemeinsam einen Weg durch eine spontan entwickelte Geschichte zu erzählen. Jeder der Beteiligten (genannt Spieler) entwirft einen fiktiven Charakter (Spielercharakter), der verschiedene Eigenschaften erhält, die in einem Protokoll (genannt Charakterblatt) notiert werden. Die Spielercharaktere nutzen diese Eigenschaften, um verschiedenen Zielen in einer ausgedachten Welt nachzugehen. Diese Welt wird dargestellt durch eine Beteiligte, die sich Erzählerin nennt. Die Erzählerin lenkt verschiedene andere Figuren und Wesen in dieser fiktiven Umwelt. Die Spieler beschreiben, wie ihre Spielercharaktere ihren Zielen nachgehen. Die Erzählerin tritt ihnen entgegen, indem sie ihnen Hindernisse in den Weg stellt. Manchmal sind diese Hindernisse Nebencharaktere (gelegentlich auch Nicht-Spielercharaktere genannt), die den Spielercharakteren zuwiderhandeln. Manchmal sind es unpersönliche physische oder mentale Herausforderungen, wie ein Schloss, das geknackt oder eine Klippe, die erklommen werden muss. Jedes Mal, wenn die Charaktere versuchen ein Hindernis zu überwinden, entscheidet die Erzählerin, wie schwierig es ist. Anhand von Zahlen, die mit den auf dem Charakterblatt notierten Eigenschaften verbunden sind, würfeln die Spieler, um zu sehen, ob sie die Prüfung bestehen. Die Erzählerin würfelt, um den Widerstand darzustellen, dem die Charaktere gegenüber treten. Je nach Würfelergebnis beeinflusst der Erfolg oder Misserfolg die Richtung – im Kleinen oder Großen – in der die Geschichte ihren weiteren Verlauf nimmt.“

Live-Rollenspiele

Neben Pen & Paper Rollenspielen gibt es noch sogenannte Live-Rollenspiele. Ein Live-Rollenspiel ist ein Rollenspiel, bei dem die Spielenden durch die Gegend laufen und ihre Charaktere durch Reden und Handeln darstellen. Bei einem Live-Rollenspiel gibt es relativ wenig Regeln und die Spielleitung führt die Spielenden auch nicht durch die Handlung. Vielmehr machen die Spielenden im Rahmen der gegeben Möglichkeiten was sie wollen – und zwar alle gleichzeitig. Es kann auch Charakterblätter und Werte geben, aber üblicherweise wird nicht gewürfelt, sondern eine andere Form der Konfliktlösung benutzt. Live-Rollenspiele, die besonders wenige und einfache Regeln besitzen, nennt man auch Freeform-Rollenspiele. So eines ist unser (bisher unveröffentlichtes) Abenteuer Die Hexe von Rabenberg. Darin werden Konflikte z.B. mit Schere-Stein-Papier ausgetragen. Es gibt Live-Rollenspiele mit zehn, aber auch mit mehreren hundert Spielenden, die alle auf einem entsprechenden Areal unterwegs sind, um ihre Charaktere auszuspielen und ihren Zielen nachzugehen. Die Spielleitung “erzählt” nicht die Geschichte, sondern kümmert sich um Regelfragen, spielt ab und zu mal Nebencharaktere oder gibt besondere Impulse und äußere Einflüsse für die Geschichte. Den Rest machen die Spielenden selbst. Oft, aber nicht immer, bilden die Charaktere auch keine homogene Gruppe mit einem Ziel, sondern sie gehören sehr unterschiedlichen Gruppen an, die miteinander interagieren und manchmal auch rivalisieren. Manche Spielende mögen es auch, sich für ein Live- oder Freeform-Rollenspiel zu kostümieren oder ein Kostüm zumindest anzudeuten (z.B. mit einem beschriebenen T-Shirt, einer Kopfbedeckung oder Gesichtsbemalung). Das ist aber nicht erforderlich.

Weitere Rollenspiele

Weitere Formen von Rollenspielen sind LARPs (wie bei Live, außer dass man sich zusätzlich mit Schaumstoffwaffen bekämpft) und Computer-Rollenspiele (bei denen man alleine oder mit anderen am Computer oder Handy entsprechende Spiele spielt). Bei den Vorgenannten handelt es sich ebenfalls um Gesellschaftspiele, denen sich unsere Website und unsere Publikationen aber höchstens am Rande widmen. Wir betreiben aber noch eine zweite Website zu Trollball.

Und es gibt natürlich noch weitere Rollenspiele, die wenig mit den oben beschriebenen Rollenspielen zu tun haben, wie Sex-Rollenspiele, pädagogische Rollenspiele und Planspiele politischer Organisationen. Diese Arten von Rollenspiel behandeln wir auf Humakt.com überhaupt nicht. Wenn dich solche Spiele interessieren, solltest du woanders weitersuchen.